Unsere Mobilität wird sich verändern. In Zukunft werden immer mehr Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb unterwegs sein. Doch eine solche Verkehrswende allein reicht nicht, um Klimaschutzziele zu erreichen, eine Mobilität für alle zu gewährleisten sowie lebenswerte Städte zu schaffen. Es wird zudem eine Veränderung im Mobilitätsverhalten erforderlich sein. In dieser Mobilitätswende wird der Besitz von privaten Fahrzeugen abnehmen, indem Verkehrsmittel gleichwertig behandelt und Subventionierungen des privaten Autos abgeschafft werden. Beispielsweise darf die Flächennutzung eines Pkws innerstädtisch nicht mehr nur mit 10 Euro im Jahr angesetzt werden. Reale Preise werden hier zu einem Umdenken führen.
Es gibt bereits viele verschiedene Mobilitätskonzepte, die eine lebenswerte Stadt fördern. In Paris wird derzeit stark an einer Stadt der 15 Minuten gearbeitet. So sollen alltägliche Ziele innerhalb von 15 Minuten zu Fuß erreicht werden. Barcelona hingegen baut seine Superblocks weiter aus und in Berlin gibt es inzwischen zahlreiche Kiezblock-Initiativen, die ebenfalls auf eine Beruhigung des Straßenverkehrs und Erhöhung der Aufenthaltsqualität setzen. Die Bedingungen sind global, aber auch national überall unterschiedlich. Jede Stadt und jede Kommune wird ein für sich passendes Konzept entwickeln, um eine nachhaltige Mobilität mit weniger CO2-Ausstoß und weniger Lärm zu etablieren.
Das automatisierte Fahren wächst in den nächsten Jahren aus den Kinderschuhen heraus und wird perspektivisch in den Realbetrieb überführt. So werden die fahrerlosen Kleinbusse ganz selbstverständlich als Teil des ÖPNV die Mobilitätslandschaft prägen. Im Privatbesitz hingegen löst das automatisierte Fahrzeug wenig Probleme: Flächengerechtigkeit und Besetzungsgrad beispielsweise würden dadurch nicht verbessert werden. Dieser Logik folgend ist das automatisierte Fahrzeug vor allem im ÖPNV einzusetzen. Hierfür gibt es bereits zahlreiche Projekte. Bereits 2016 zog der erste fahrerlose Shuttle auf dem EUREF-Campus in Berlin seine Runden. Inzwischen sind die Fahrzeuge deutschlandweit in verschiedenen Testszenarien und Regionen (z.B. Südwestfalen autonom & mobil, Shuttle-Modellregion Oberfranken) unterwegs. Die Menschen vor Ort sind häufig interessiert und testen die neue Mobilitätsdienstleistung gern. Nach der Fahrt mit einem automatisierten Shuttle äußern sich die meisten Menschen positiv – sie fühlen sich während der Fahrt sicher, die Fahrt ist bequem und sie würden es wieder nutzen. Nur die Geschwindigkeit wird häufig als Kritikpunkt geäußert. Aber auch hier wird sich die Technik weiterentwickeln.
Fazit: Es geht in der Mobilität zukünftig vermehrt um Flächengerechtigkeit, um gegenseitige Rücksichtnahme und um einen lebenswerten Raum – egal ob in Großstädten oder ländlichen Räumen. Die Mobilität der Zukunft wird individuell, jedoch mit möglichst wenig motorisiertem Individualverkehr realisiert.
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