Dienstrad: Ein Resümee nach drei Jahren Dienstradleasing bei Nuts One
- monanikolic3
- 16. Apr.
- 5 Min. Lesezeit

Drei Jahre ist die übliche Laufzeit eines Dienstradleasing-Vertrags und ungefähr so lange testen wir dieses Angebot bei der Nuts One bereits. Jetzt konnten einige von uns ihre Diensträder vom Leasinganbieter abkaufen. Zeit also, hier ein kleines Resümee zu ziehen.
Zunächst einmal ein paar Zahlen. Wir sind ein Team von 10 Personen und in Summe hatten 50% unserer Belegschaft in den vergangenen Jahren ein Dienstrad. Drei der Leasing-Verträge sind mittlerweile ausgelaufen und zwei Mitarbeitenden übernahmen ihr Rad für einen Restwert. Mit unserer Dienstradnutzung sind wir deutschlandweit in guter Gesellschaft. Die gesamte Dienstradleasing-Flotte in Deutschland betrug Ende 2023 1,9 Mio. Fahrräder, die meisten davon übrigens E-Bikes. Der Marktumsatz der Anbieter betrug 3,2 Mrd. Euro. Diese Zahlen zeigen, dass es sich hierbei nicht mehr nur um ein Nischenprodukt handelt, denn laut dem Bundesverband Zukunft Fahrrad haben ca. 37% der Beschäftigten in Deutschland grundsätzlich durch ihren Arbeitgeber Zugang zu Dienstradleasing. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden also mittlerweile die Möglichkeit an, diese Dienstleistung zu nutzen.
Dienstradleasing funktioniert ähnlich wie der seit vielen Jahrzehnten bekannte und beliebte Dienstwagen: Der Arbeitgeber least über einen Dienstrad-Anbieter Fahrräder oder E-Bikes für Mitarbeitende an, die wiederum auf einen vorher vereinbarten Teil ihres Bruttolohns in Höhe der Leasingrate verzichten. Durch diese Gehaltsumwandlung bekommen Arbeitnehmer*innen ihr Fahrrad in der dreijährigen Laufzeit vergünstigt und auch die Arbeitgeber werden finanziell entlastet. Win-Win sozusagen. Nach Laufzeitende haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit ihr Rad beim Anbieter zurückzugeben, es für den Restwert abzukaufen und/oder einen weiteren Leasingvertrag samt neuem Exemplar abzuschließen.
Einen ausführlichen Überblick über das Dienstradleasing mit Zahlen und Fakten findet ihr hier auf unserer Website.
Erfahrungsberichte des Kollegiums

Viele Nutzer*innen des Dienstrads und auch unsere Kolleg*innen berichten, dass sie auf diese Weise Räder aus dem höheren Preissegment geleast haben. Unser Kollege Nils berichtet dazu: „Das Dienstradleasing ist für mich eine willkommene Möglichkeit, die hohen Anschaffungskosten zeitlich zu streuen und dabei sogar ein bisschen Geld zu sparen.” Auch Tom hat sich ein hochpreisiges Fahrrad geleast und sieht hierin sogar einen Grund für sein verändertes Mobilitätsverhalten: „Durch die Möglichkeit des Besitzes eines höherwertigen Fahrrads fahre ich schlussendlich vermutlich etwas mehr als noch vorher, da es sich besser fährt“. Für Pana hatte die Wertigkeit des Fahrrads noch einen weiteren Vorteil: „Ein hochwertiges neues Fahrrad habe ich direkt viel pfleglicher behandelt als meine alten Gebrauchträder. Und obwohl ich es deutlich häufiger genutzt habe, ist es nach 3 Jahren in ziemlich gutem Zustand“. Zahlen des Branchenverbands Zukunft Fahrrad zeigen, dass im Jahr 2023 die Nutzer*innen Fahrräder mit einem durchschnittlichen Wert von 3.500€ leasten. Das ist fast doppelt so viel wie der durchschnittliche Preis, den Kund*innen auf dem Gesamt-Fahrradmarkt bezahlen. Aus der Fahrradbranche ist zu hören, dass das Konzept Dienstrad, mitsamt der durchschnittlich höheren Preise, mitverantwortlich für das hohe Niveau des Umsatzes auf dem Fahrradmarkt ist.
Und dann ist da noch der Aspekt der Nachhaltigkeit. Das Dienstradleasing fördert nachhaltiges Mobilitätsverhalten. Auf unsere Kolleg*innen trifft das zu. Die meisten bestätigen, dass sie mit ihren Leasing-Rädern öfter als früher mit dem Fahrrad ins Büro pendeln und dass sie auch privat öfter damit unterwegs sind. So berichtet Pana: „Ein hochwertiges Fahrrad hat definitiv zu mehr Fahrspaß und damit mehr Kilometern beigetragen. Außerhalb des Winters haben sich meine Fahrten vervielfacht.“ Die Nachhaltigkeit wird dabei noch weiter erhöht, wenn das Rad am Ende der Laufzeit auch erworben und weitergenutzt wird. Je höher die Nutzungsdauer, desto besser die Nachhaltigkeitsbilanz. Von unseren Mitarbeitenden haben sowohl Pana als auch Eike ihr Fahrrad nach 3 Jahren Dienstradleasing gekauft und nutzen es weiter.
Auch der „Papierkram“ wird als nutzerfreundlich und recht einfach beschrieben. Eike meint: „Im Rückblick finde ich es sehr bequem, weil ich mich bspw. nicht selbst um die Versicherung kümmern musste und auch der Bezug des Fahrrads war sehr nutzerfreundlich gestaltet.“ Auch Nils bestätigt die einfachen Abläufe: „Der Vertragsabschluss und die erste (in der Leasingrate inbegriffene) Inspektion beim Händler um die Ecke liefen absolut problemlos. Insofern: 5 Sterne, gerne wieder, kann ich empfehlen!“
Daten von Lucky Bike, einem großen Fahrradfachhändler in Deutschland, zeichnen ebenfalls ein positives Bild. In einer Umfrage zeigte sich die Kundschaft überwiegend zufrieden mit ihren Leasing-Verträgen.
Erfahrungen der unternehmerischen Seite
Und wie sieht es auf der unternehmerischen Seite aus? Wir haben unsere Geschäftsführung gefragt. Auch hier wurde die unkomplizierte und schnelle Einführung des Angebots in das Unternehmen noch einmal betont:
„JobRad ist für uns als Firma sehr einfach, auch weil unsere Lohnbuchhaltung das Modell schon kennt und gut damit umgehen kann. Also solange die Räder nicht geklaut werden und die Leute an Bord bleiben, ist es für die Firma super entspannt. Unser Diebstahl-Fall war für den betroffenen Kollegen natürlich ärgerlich, für uns als Firma aber kein Problem. Und auch eine vorzeitige Rückgabe, die wir bei einem Kollegen hatten, war mit in Summe 1-2 Stunden Verwaltungsaufwand auch sehr unkompliziert aufgelöst und rückabgewickelt.“
Damit bestätigen die Aussagen unserer Geschäftsführung den allgemeinen Trend. In einer Studie die vom Dienstradleasing-Anbieter „lease-a-bike“ in Auftrag gegeben wurde, werden die Aussagen unserer Geschäftsführung bestätigt. So bewerteten 87% der befragten Unternehmen das Dienstradleasing-Konzept als (sehr) attraktiv und 27% planen darüber hinaus es zukünftig anzubieten.

Kurz zusammengefasst
Für Arbeitnehmer*innen:
Sie profitieren von steuerlichen Vorteilen und leisten sich ggf. ein höherwertiges Fahrrad oder E-Bike.
Sie sind mehr mit dem Fahrrad unterwegs und tragen damit zu weniger Autoverkehr, Emissionen und mehr zu ihrer eigenen Gesundheit bei.
Das Fahrrad kann dienstlich und privat genutzt werden.
Nach drei Jahren kann das Fahrrad i.d.R. vom Anbieter abgekauft werden. Damit gehört es dem*der Mitarbeitenden.
Für Arbeitgeber*innen:
Steuerliche Vorteile durch verringerten Bruttolohn
Je mehr Mitarbeitende das Dienstrad nutzen, desto weniger Parkplätze müssen durch den Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden.
Umweltfreundliche Mobilität und die Stärkung der Gesundheit von Mitarbeitenden als Teil der Unternehmenskultur à Gestiegene Mitarbeiterzufriedenheit
Dienstrad als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Weg zu unternehmerischer Klimastrategie
Es sind jedoch auch kritische Stimmen zu hören. Auch diese wollen wir hier kurz einordnen. Ver.di kritisiert bspw., dass durch die Entgeldumwandlung Mitarbeitende und Arbeitgeber*innen weniger in die Sozialkassen einzahlen und letztere dadurch im Nachteil sind. Gleichzeitig erwerben Mitarbeitende somit weniger Rentenansprüche.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Vertrag gekündigt werden muss, wenn der Mitarbeitende den Arbeitgeber wechselt.
Für uns überwiegen allerdings die Vorteile klar und das Dienstradleasing bleibt auch in Zukunft relevant. Denn auch Kolleg*innen, die das Dienstradleasing bisher nicht genutzt haben, sehen es als Option für die Zukunft. So zum Beispiel Josephine: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lastenrad. Das ist mein privates Alltagsrad und erleichtert mir in Berlin und dem Umland eine selbstbestimmte, flexible Mobilität. Hin und wieder liebäugele ich mit der Anschaffung eines Faltrads. Jedoch habe ich gefühlt zu wenig Anwendungsfälle für so ein Rad. Wenn ich mich aber doch mal dafür entscheiden sollte oder ich in ferner Zukunft mein Lastenrad abschaffen würde, dann würde ich mich mit dem Dienstradleasing beschäftigen.“
Und auch Ankes nächstes Rad wird sehr wahrscheinlich ein Dienstradleasing-Rad werden: „Ich kann mir das definitiv vorstellen zukünftig. Als mein geliebtes Rad vor ein paar Jahren geklaut wurde habe ich mir, kurz vor der Einführung des Dienstradleasings bei Nuts, ein neues Fahrrad zugelegt. Da ich aber immer nur ein Rad besitze & nutze ist der Zeitpunkt - sei es wegen Diebstahl oder Abnutzung - noch nicht ganz klar, aber es wird mit Sicherheit ein Wechsel zum Dienstradleasing werden."
Unser Fazit
Wir sind Fans dieses Angebots und hoffen, dass zukünftig auch weitere Arbeitgeber*innen das Dienstradleasing anbieten und somit viele Mitarbeitende begeistern kann.
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